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14.01.Über die Unendlichkeit04.02.The diary of Diana B.04.03.Der Rausch
15.03.Hinter den Schlagzeilen16.03.Marko Feingold - Ein jüdisches Leben
01.04.Quo vadis, Aida?06.05.Klammer03.06.Fuchs im Bau
 
Marko Feingold - Ein jüdisches Leben
16.03.2022 20.00 UhrOriginalfassung mit deutschen Untertiteln
Marko Feingold - Ein jüdisches Leben
DOKUMENTARFILM
Regie Christian Krönes, Florian Weigensamer, Christian Kermer und Roland Schrotthofer Drehbuch Florian Weigensamer, Christian Krönes, Roland Schrotthofer Kamera Christian Kermer Schnitt Christian Kermer Ö 2021 114 Minuten
 
OFFIZIELLE HOMEPAGE

EIN JÜDISCHES LEBEN porträtiert einen der letzten Zeitzeugen des Holocaust. Durch diesen Film soll Marko Feingolds Geschichte und Vermächtnis als unvergängliches Dokument erhalten bleiben. Zugleich werden auch aktuelle Entwicklungen beleuchtet und zeitlose Fragen nach Moral, Verantwortung und Würde des Menschen gestellt – und deren Grenzen aufgezeigt. Bis ins hohe Alter wurde Marko Feingold als Mahner und Mutmacher nicht müde, gegen antisemitische und antidemokratische Tendenzen aufzustehen, gegen das Vergessen und Verdrängen anzukämpfen. Seine Erinnerungen bleiben als eine Warnung aus der Vergangenheit an künftige Generationen bestehen.

Marko Feingold wurde 1913 in Neusohl (Besztercebánya), Königreich Ungarn, heute Slowakei, geboren und wuchs mit seinen drei Geschwistern in einem jüdischen Viertel in Wien Leopoldstadt auf. Nach einer kaufmännischen Lehre ging er 1932 mit seinem Bruder Ernst nach Italien. Dort brachten es die beiden als erfolgreiche Handlungsreisende zu einem gewissen Wohlstand und kehrten 1938, zu einem schicksalhaften Zeitpunkt, nach Wien zurück. Kurz nach dem „Anschluss“ Österreichs wurde Feingold von den Nazis erstmals verhaftet. Wieder in Freiheit floh er nach Prag, wurde nach Polen ausgewiesen und konnte mit falschen Papieren wieder nach Prag zurückkehren. Dort wurde er im Mai 1939 erneut festgenommen und später ins KZ Auschwitz deportiert. Er überlebte die Konzentrationslager Auschwitz, Neuengamme, Dachau und Buchenwald, wo er bis zur Befreiung 1945 interniert war. Nach Kriegsende wurde er zum Fluchthelfer für zehntausende jüdische KZ-Häftlinge, die er illegal von Österreich über die Alpen nach Italien und weiter nach Palästina schleuste.

Marko Feingold hat als einziger seiner Familie den Holocaust überlebt, die Erinnerungen an diese Zeit haben sein Leben geprägt. Als er 2019 mit 106 Jahren verstarb, war er der älteste Jude Österreichs, Präsident der Jüdischen Kultusgemeinde der Stadt Salzburg, obwohl er sich selbst als nicht besonders religiös bezeichnete.

Unterstützt von einzigartigen, bisher unveröffentlichten Archivmaterialien begleitet EIN JÜDISCHES LEBEN Marko Feingold auf seiner Reise in die Vergangenheit. Der Film reflektiert das historische Geschehen, konfrontiert die Zuseher:innen mit den menschenverachtendsten Ereignissen des 20. Jahrhunderts und beleuchtet die teils beängstigenden Parallelen zwischen einer vergangenen Epoche und gesellschaftlichen Entwicklungen der Gegenwart.


“Zeitzeugen leisten einen unermesslich wichtigen Beitrag zum Erinnern. Und wir müssen und wollen dieses Erinnern wachhalten. Als Zeichen gelebter Solidarität mit jenen, die gelitten haben, die verfolgt und ermordet wurden. Aber auch als Zeichen für die Zukunft. Denn unser Erinnern an das, was war, ist gleichzeitig Auftrag für die Gestaltung dessen, was sein wird.

Marko Feingold war ein Zeitzeuge, ein Überlebender, der für das Anliegen „Niemals wieder“ alles gegeben hat. Dank seines Engagements bleibt die Erinnerung an die NS-Zeit für die Nachwelt erhalten. Mit schonungsloser Offenheit erzählte er Zeit seines Lebens unermüdlich von seinem Leben und den Verbrechen des NS-Regimes. Und genau das tut nun auch der Film „Marko Feingold – Ein jüdisches Leben“.

So werden seine Erzählungen mit einer Vielzahl von Interviews und Ausschnitten aus Dokumentationen selbst zu einem wertvollen Zeitdokument und Vermächtnis. Durch diese historische Aufarbeitung der schrecklichen Vergangenheit können wir mit offenen Augen in die Zukunft steuern. In eine Zukunft, in der weder Hass, noch Gewalt, noch Ausgrenzung, Verachtung und Hetze einen Platz haben." Bundespräsident Alexander van der Bellen